Im Jahr 2007 hat deutsche Bundesregierung die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ verabschiedet, um einer weiteren Verpflichtung der Konvention über biologische Vielfalt nachzukommen. Sie enthält Visionen für die dazu notwendige weitere Entwicklung in Deutschland mit über 300 formulierten Zielen. Diverse Aktionsfelder mit über 400 Maßnahmen zur Umsetzung sind darin aufgeführt. Daneben enthält die Strategie noch Informationen und Anweisungen zur regelmäßigen Berichterstattung, zur Erarbeitung und Vervollständigung von Indikatoren sowie zur Erfolgskontrolle (Monitoring). Eine eigene Internetseite informiert über die Strategie, über Aktivitäten und Initiativen sowie über den Fortgang des Umsetzungsprozesses.
Adressaten für die Umsetzung der Strategie sind einerseits die Europäische Union sowie der Bund, weiterhin die Länder und Kommunen und schließlich sind auch „weitere Akteure“, womit die Wirtschaft und nichtstaatliche Organisationen und Verbände eingeladen sind, an der Umsetzung mitzuwirken. Dazu veranstaltet das dabei federführende Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie das Bundesamt für Naturschutz regelmäßig nationale und regionale Dialogforen, die entweder auf ein bestimmtes Thema oder auf eine bestimmte Akteursgruppe zugeschnitten sind.
Bis zum Jahr 2020 sollen die dort vorgeschlagenen Maßnahmen durch Politik, Wirtschaft und Verbände auf allen Ebenen umgesetzt werden.
Tourismus in der NBS
Ein Themenbereich der Strategie befasst sich speziell mit „Tourismus und naturnaher Erholung“. Die Vision lautet dabei: „Natur und Landschaft in ihrer Vielfalt und Schönheit ermöglichen Sport, Erholung, Naturerfahrung und -erlebnis und prägen die regionale Identität. Tourismus, Sport und Erholung beeinträchtigen Natur und Landschaft nicht wesentlich. Sie setzen sich gemeinsam mit dem Naturschutz für die Erhaltung der Kultur- und Naturlandschaften ein.“ Ein Ziel dabei lautet z.B., dass bis zum Jahr 2020 die Angebote und die Infrastruktur für Erholung und Tourismus sich auf umwelt- und naturverträglichen Leitbildern gründen. Der Tourismus als ein Querschnittsthema berührt aber auch andere Themenbereiche der Strategie wie z.B. Gewässerschutz, Siedlung und Verkehr, ländlicher Raum und Regionalentwicklung, Klimawandel usw. und muss auch die Anforderungen in diesen Feldern gleichermaßen mit berücksichtigen.
Auch der Ö.T.E. beteiligt sich mit Beiträgen an der Umsetzung. So führte er zwischen 2010 und 2013 das Projekt „Tourismus fördert biologischen Vielfalt“ durch, gefördert vom BfN mit Mitteln des BMU. Darin etablierte sich unter Koordination des Ö.T.E. ein bundesweiter Verbände-Arbeitskreis „Tourismus und biologische Vielfalt“ zur Begleitung und Unterstützung der NBS. Der Arbeitskreis besteht derzeit aus 15 bundesweit agierenden Natur-, Umweltschutz-, Freizeit- und Tourismusorganisationen.
Weiterführende Informationen
Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt: www.biologischevielfalt.de
Ö.T.E.-Projekte: Projekte zu Tourismus und Biodiversität